Kraft-Quellen
Sammlung von Bildern und Geschichten aus der psychotherapeutischen Praxis
Für die Kraft-Quellen-Arbeit werden besonders anregende Bildkarten benötigt. Ich benutze für meine Arbeit die Bildkarten von Heinrich Koller. Mehrere Jahre lang habe ich in der Praxis erprobt, welche Bildkarten für die Ressourcen- aktivierung besonders geeignet sind. Die Karten lassen sich folgenden Bereichen zuordnen: - Beziehung/Empathie/Liebe - Schutz/Sicherheit - Kraft/Energie/Stärke - Weg/Bewegung/Zukunft - Ruhe/Entspannung/Entlastung Die Kinder/ Jugendlichen oder Eltern wählen sich bei der Kraft-Quellen-Arbeit die Karte aus, die ihnen besonders gut gefällt, die in ihnen ein angenehmes Gefühl auslöst. Zu diesen Bildern erzählen sie ihre Geschichten/ihre Gedanken. Sie bringen ihre Imagination ein und verwandeln die Bilder dadurch in ihre eigene Kraft- quelle. Ich schreibe die Imagination auf und lese sie dem Erzähler vor und frage nach dem Gefühl, das die Geschichte auslöst. Die Geschichte ist passend, wenn eine positive Stimmung, eine angenehmes oder stärkendes Gefühl beim Hören der Imagination erlebt wird. Schließlich wird ein Titel für die Geschichte gesucht, der als Anker dienen kann, sich wieder an die Kraft-Quelle zu erinnern. Diese Art der Selbstbeeinflussung ist eine spannende Erfahrung von Selbst- wirksamkeit. Kraft ihrer Bilder und Geschichten können sie sich in eine bessere Stimmung versetzten. Die Kinder/Jugendlichen/Eltern können erleben, dass sich nach dem Vorlesen ihrer eigenen Geschichte ihre Belastungen leichter anfühlen. Zusätzlich ist es für sie ein Geschenk, wenn sie die Geschichten der anderen lesen, so werden verschiedene Kraftquellen miteinander verbunden, es entsteht ein produktiver Austausch von hilfreichen Bildern und Geschichten.
Beispiele aus der Kraft-Quellen-Arbeit:
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Oleander-Berg Ich wandere und habe Durst. Endlich finde ich eine klare Quelle. Sie kommt direkt aus dem Boden. Das Wasser ist kalt und erfrischend. Ich fühle mich erlöst. Auf einem Stein mache ich Rast. Erholt klettere zu den Felsen hoch. Ich schaue zwischen den Felsen hindurch. Auf der anderen Seite sehe ich ein Tal mit einem Fluss und ein Dorf. Ich fühle mich durch die Felsen geschützt. |
Sonnenuntergang: Ich sitze am Strand und denke nur an mich. Ich habe keine Verpflichtungen und kann für kurze Zeit alles Belastende vergessen. So fühle ich mich befreit. Jennifer Ich bin im Urlaub am Meer mit vielen Freunden. Wir baden im Meer. Dann sitzen wir am Lagerfeuer und ich spiele Gitarre. Wir trinken zusammen, hören noch andere Musik, reden, lachen. Wenn es ganz dunkel ist, gehen wir noch mal ins Meer. Das ist ein ganz besonderer Kick. Ich fühle mich glücklich und ausgelassen
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Das Bild erinnert mich an meinen Namen (Maren – Mare – Meer). Ich stelle mir vor, dass ich mit dem Pferd durch die Brandung galoppiere. Hinter mir geht die Sonne unter. Ich fühle mich frei. Maren |
Text: Brigitte Geupel; Fotos: Heinrich Koller www.hk-os.de
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